- Größe (am Kreuzbein gemessen): Kühe ca. 96 - 106cm, Bullen ca. 101 - 111cm
- Farbe: Einfarbig schwarz, rot oder grau-braun (jede dieser Farben ist gleichwertig)
- Hörner: mäßig dick mit ansteigender Innenkurve, gelblich/braun an der Wurzel, weiß im Mittelstück, schwarz an der Spitze
- Typ: Zweinutzungsrasse (Milch und Fleisch)
- Geschlechtsreife: Kühe mit 6 - 10, Bullen mit 9 - 11 Monaten
- Zuchtreife: 15 - 18 Monate
- Jahresmilchleistung: 2.500kg
(Vgl. Fedorov, Gregor: Rasserichtlinien für das Dexter-Rind. Bundesrasseverband Deutscher Dexter -Züchter und -Halter e.V. In: http://www.dexter-bddz.de/ (07.11.2009) und Dexter Verband Deutschland e.V.(DVD). In: http://www.dexter-verband-deutschland.de/zucht.html (07.11.2009))
Herkunft und Geschichte
Dexter-Rinder stammen ursprünglich aus Irland. Über die Namensgebung ist man geteilter Meinung. Agrarhistoriker gehen davon aus, dass ein gewisser Herr Dexter, Verwalter der Ländereien von Lord Hawarden auf Valentia Island in County Kerry, die nach ihm benannte Rinderasse aus dem Kerry-Rind gezüchtet habe. Allerdings geht aus einigen Dokumenten hervor, dass Herr Dexter seinen Aufgaben in County Tipperary nachging, und dass es bedeutende genetische Unterschiede zwischen dem Kerry-Rind und den Dextern gibt. Eine andere Theorie bezüglich der Namensgebung weist auf die irischen Wörter „dea“ („gut“) und „stiorc“ („kräftige Person“) hin. Da Dexter zwar klein, aber von kräftiger Gestalt sind, könnte für sie die Bezeichnung „dea-stiorc“ Verwendung gefunden haben. Möglicherweise wurde aus diesem irischen Ausdruck im Englischen „dexter“, welcher in Irland auch heute noch für einen stark gebauten Menschen verwendet wird. Genaue Dokumente über die Anfänge der Dexterzucht sind nicht vorhanden. (Vgl. Fedorov, Gregor: Der Ursprung der Dexter-Rasse. Bundesrasseverband Deutscher Dexter -Züchter und -Halter e.V.. In: http://www.dexter-bddz.de/ (07.11.2009))
Dexter tauchten erstmals 1882 in England auf, 1886 wurden sie auf der Landwirtschaftsausstellung von Norwich vorgestellt. Im Jahre 1892 wurde die „Kerry and Dexter Cattle Society of England” (später ließ man das „Kerry“ fallen) gegründet. Die ersten Dexter in Deutschland führte Dr. Hans Hentscher 1970 aus England ein. Die größte Rinderherde Deutschlands steht heute auf Hof Weide. Aufgrund der enormen Nachfrage nach Leistungsrindern, mit denen Dexter in Bezug auf Größe und Masse nicht aufschließen konnten, war die Rasse um 1965 vom Aussterben bedroht. Dies konnte aber verhindert werden, da die Europäische Union gefährdete Rassen finanziell fördert. Bei Dextern wurde weltweit bisher noch kein Fall von Bovine spongiforme Enzephalopathie (BSE) festgestellt, was auf die natürliche Haltung und Fütterung zurückzuführen ist. (Vgl. Dexter Verband Deutschland e.V.(DVD). In: http://www.dexter-verband-deutschland.de/herkunft.html (07.11.2009))
Haltung
Dexterbestände werden zur Fleischgewinnung in Mutterkuhherden gehalten, nur ein geringer Teil wird gemolken. Die Ochsenhaltung wird oft zur Landschaftspflege genutzt. Auch eine Haltung in Kombination mit anderen Herdentieren wie zum Beispiel Pferden ist möglich. Es ist empfehlenswert, auf einem Hektar Land drei bis fünf erwachsene Tiere zu halten. Dexter stehen ganzjährig auf der Weide. Allerdings ist ein dreiseitig geschlossener Unterstand als Schutz vor Niederschlag, Zugluft und großer Hitze nötig. Pro Rind ist eine Stallfläche von drei Quadratmeter vorzusehen. (Vgl. Behrens, Hermann: Die Dexterhaltung. Bundesrasseverband Deutscher Dexter - Züchter und -Halter e.V.. In: http://www.dexter-bddz.de/ (08.11.2009))